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Nepal: Das Land der Achttausender (07. - 23. Apr)

  • 07. Apr: Budbani - Itahari 78,5 km
  • 08. Apr: Itahari - Kadmaha 98,1 km
  • 09. Apr: Kadmaha - Katari 70,1 km
  • 10. Apr: Katari
  • 11. Apr: Katari - Dhalkebar 61,6 km
  • 12. Apr: Dhalkebar - Nijgadh 93,6 km
  • 13. Apr: Nijgadh - Bhainse 73,3 km
  • 14. Apr: Bhainse - Daman 31,1 km
  • 15. Apr: Daman - Kathmandu 79,8 km
  • 16. - 23. Apr: Kathmandu
	Nepal: Sadhu raucht spezielle Pflanzen		Nepal: Wir radeln durch das Terai
Nepal: Sadhu raucht spezielle Pflanzen Nepal: Wir radeln durch das Terai
	Nepal: Das Auge des Buddha		Nepal: Wir treffen andere Tandemfahrer
Nepal: Das Auge des Buddha Nepal: Wir treffen andere Tandemfahrer

Im Rausche der Geschwindigkeit

Am letzten Morgen in Indien bekommen wir das erste Mal in unserem Leben Tsampa zu essen (süsse ungebackene Teigrollen), die uns die tibetische Familie zubereitet. Überhaupt lassen wir es ruhig angehen, da an unserem letzten Tag in Indien nur noch ca.30 Kilometer Weg auf uns warten. Die Abfahrt von den 1300 Höhenmetern in die schwülheisse Ebene ist dann so steil, dass wir mehrmals anhalten, und wir die heissen Bremsscheiben mit Wasser abkühlen. Am geplanten Abzweig zur nepalesischen Grenze erwartet uns noch eine kleine Überraschung: Mehrere Jeepfahrer teilen uns übereinstimmend mit, dass die Strasse nach Nepal ab sofort 20km lang über sehr steile und schlechte Pisten führen soll! Uns rennt die Zeit weg, es ist schon 12:00 Uhr und wir wissen nicht wie lange die indische Grenze offen ist (die von Pakistan nach Indien schloss 15:00 Uhr!) Auf ebener Strecke sind 20 Kilometer pro Stunde kein Problem, doch auf extremer Steigung fahren wir auch schon mal zwischen 5-8 Kilometer pro Stunde. Wir gehen auf Nummer sicher, fahren zurück zur Hauptstrasse, und stürzen uns gezwungenermassen ein vorerst letztes Mal in den verhassten indischen Verkehr. Wir rasen fast ohne zu stoppen die verbleibenden 40 Kilometer bis zu Grenze, die wir sogar vor 15:00 Uhr erreichen: Geschafft! Die Grenze wäre am Ende sogar bis 19:00 Uhr geöffnet gewesen, aber wir sind überglücklich, rechtzeitig angekommen zu sein. Wir lassen uns noch unseren Pass von einem gestressten indischen Zöllner abstempeln und überqueren dann eine lange Brücke und sind endlich in Nepal :-)

Willkommen in Nepal!

Ein Visum für Nepal zu bekommen ist so herrlich einfach: man braucht 30 Dollar (na gut, DAS war nicht ganz so leicht), ein Passfoto, man füllt den Antrag vor Ort aus, dann heisst es schon hereinspaziert. Auch Geld bekommen wir in der Grenzstadt Khakarbittah getauscht, welches wir dann gleich gut in leckere Gemüsenudeln anlegen (Chowmein). Wir trauen unseren Augen und Ohren kaum, als wir wir auf dem einzigen relativ leeren Highway von Nepal fahren: Die Hupen sind tatsächlich leiser, Autofahrer scheinen auch Fahrradfahrer wahrzunehmen und zeigen sogar einen Hauch von Schulterblick! Reisende die frisch aus Europa in Nepal ankommen, sollen den Verkehr wohl schrecklich finden, aber für uns gilt: Welcher Verkehr? Der Hotels überdrüssig lassen wir die Stadt schnell hinter uns und radeln am späten Nachmittag einfach drauf los. In einem nicht weit entfernten Dorf winkt uns eine junge Frau freundlich zu sich herbei. Sie betreibt ihr kleines Restaurant direkt neben einer Schule. Unser Vokabular ist noch begrenzt, doch wir können schnell erklären dass wir gerne dort zelten würden - und wir dürfen! Am nächsten Morgen bekommen wir einen Tee ans Zelt gebracht und packen unter den neugierigen Augen der Kinder zusammen, die alle eifrig mithelfen wollen.

Und schon folgt die nächste Einladung eines sechzehnjährigen Mädchens in ihr Haus. Bei Tee und Keksen dürfen wir mit ihrem Vater und Onkel koversieren, während sie und ihre Mutter vorwiegend draussen bleiben. Sie ist wie soviele Jungendliche in Nepal grosser Fan der Sängerin Avril Lavigne, und ein riesiges Poster hängt im Wohnzimmer neben diversen Familienfotos. Am Vormittag radeln wir dann durch Waldgebiete, und verbringen unsere Mittagspause in einem kleinen hübschen Strassenrestaurant in der Gesellschaft der ebenfalls 16 jährigen lustigen Sophia und ihrer Schwester, mit der wir viel lachen und unseren nepalesischen Wortschatz erweitern. Sie bietet Mandy sogar an, sich in ihrem Zimmer auszuruhen, weil sie sich schlapp fühlt. Gegen Abend fragen wir den Besitzer eines Hauses, ob wir unsere Zelte auf seinem Grundstück aufstellen dürfen und werden spontan in sein Haus eingeladen. Nach vielen Jahren im Dienste der britischen Armee ist er nun pensioniert, spricht englisch mit britschem Akzent und nimmt uns als Gast auf, obwohl er nicht wirklich Verständnis dafür hat, warum wir solange reisen. Wir sind auf jeden Fall sehr dankbar für die Gastfreundschaft die uns zuteil wird!

	Nepal: Nepalesische Kinder auf unserem Tandem		Nepal: Einheimischer in den Bergen
Nepal: Nepalesische Kinder auf unserem Tandem Nepal: Einheimischer in den Bergen
	Nepal: Mandy mit unserer Gastgeberin Nirjala		Nepal: Strassenarbeiten in Nepal
Nepal: Mandy mit unserer Gastgeberin Nirjala Nepal: Strassenarbeiten in Nepal

"Ich will zurück nach Nepal!"

Vom Vortag verwöhnt nehmen wir leicht genervt unerwartete Veränderungen wahr. Wo ist der schöne Wald, wo sind die Blumen vor den Häusern, die freundlich winkenden Menschen und wo verdammt kommt auf einmal der ganze Müll her? Auch das Klima ist anders, viel wärmer erscheint uns das Radeln zwischen abgeernteten riesigen Feldflächen. Von einem Tag auf den anderen wirkt alles ganz anders, erschreckend, wie sehr sich Abholzung auf das Klima auswirkt. Auch die Menschen sind wie ausgewechselt, es wird wieder gestarrt was das Zeug hält, kaum jemand grüsst und wir fühlen uns wieder wie in Indien. Vor ca. 50 Jahren sind indische Flüchtlinge nach Nepal gezogen und besiedeln mittlerweile grosse Teile der Tiefebene im Südosten Nepals. Wir geben Abends dem Zelten in "Indien" eine weitere Chance und halten an einer Schule der Sekundarstufe. Es sind noch viele Schüler und Lehrer dort, die uns auf dem Rasen unsere Zelte aufstellen lassen. Der indische Direktor lädt uns auch gleich in sein Zimmer auf einen Tee ein, sagt aber Dinge die nicht sehr nett sind. Er ist Englischlehrer und "sieht es als Arier als seine Pflicht an, den dummen Nepalis englisch beizubringen". Überflüssig zu sagen, dass wir unseren Tee schnell austrinken und keine Lust mehr haben, mit diesem Aufschneider noch länger Zeit zu verbringen, der noch nicht mal versteht: "How old are your pupils?" (Wie alt sind ihre Schüler?) Wir beissen in den sauren Apfel und zelten noch ein letztes Mal im indischen Nepal und hoffen bald in die Gebiete mit den freundlichen Nepalis zurückzukehren.

"Auf nach Okaldunga"

Den Ostersonntag verbringen wir auf dem Gelände eines Naturreservates, und wir schmieden eifrig Fluchtpläne. Radeln im warmen, indischen Terai, oder auf in die Berge nach Okaldunga und abenteuerlich über einen Trekkingpfad weiter, wo wir eventuell Gepäck auf Pferde laden müssten? Noch vom letzten Monat erschöpft bewältigen wir erst mal die kleineren Hügel bis nach Katari Bazar und legen dort einen Ruhetag ein, um die weitere Route genauer zu erkunden und Kräfte zu sammeln. Diese Kleinstadt könnte auch für einen Westernfilm herhalten, es fehlen nur noch die Strohballen die umherfliegen. Und der Saloon ist der Marktplatz, wo alle kräftig am bechern sind und sich treffen um zu tratschen.

In den Bergen hat es in der vergangenen Nacht eines der heftigsten Unwetter gegeben, die wir je erlebt haben: Blitze erhellten im Sekundentakt die Berge, begleitet von einem ununterbrochenen Donnergrollen. Da dadurch der Bach vom Vortag zu einem dicken Fluss angeschwollen ist, und die Wanderpfade durch die Berge alle nun sehr schlammig sind, entscheiden wir uns, zur Bundesstrasse zurückzukehren und den längeren und sicheren Weg nach Kathmandu zu nehmen. Nach anderthalb Stunden sind wir wieder an der Hauptstrasse, an der wir die nächsten beiden Tage wieder im Flachland entlangradeln können. Aber ob das unbedingt angenehmer ist? Der Urwald den es hier wohl früher mal gegeben haben muss ist zu einem grossen Teil abgeholzt worden. Weite, baumlose Steppen und ausgetrocknete Äcker säumen den Strassenrand an beiden Seiten. Diese Hitze ist schon jetzt unerträglich - wie soll das erst im Juni werden? Heute rettet uns in der Mittagszeit ein Mangohain vor der sengenden Sonne. Wir dösen ein wenig, quatschen, machen einen Kaffee, bevor wir es "draussen" wieder für erträglich halten.

	Nepal: Bettlerin an Buddhatempel		Nepal: Buddhastatue an buddhistischem Tempel
Nepal: Bettlerin an Buddhatempel Nepal: Buddhastatue an buddhistischem Tempel
	Nepal: Abendessen mit Familie Tamrakar		Nepal: Festival der Regengott wird gerufen
Nepal: Abendessen mit Familie Tamrakar Nepal: Festival der Regengott wird gerufen

Ab in die Berge!

Und schon bald kommen wir in eine nettere Gegend: Zu beiden Seiten der Strasse, die mittlerweile recht holperig ist, breitet sich ein grosser Laubwald aus. Am Abend stellen wir zusammen mit Jean-Philippe unsere Zelte im Wald auf, um endlich mal wieder wild zu zelten, wie wir es schon sehr lange nicht mehr gemacht haben. Aber ein bischen komisch ist dieser Wald dann doch, denn die Bäume stehen zwar noch, aber das Gestrüpp scheint abgebrannt worden zu sein. Doch wir haben eine geruhsame, wenngleich auch recht warme Nacht, bis wir uns frühmorgens wieder auf unser Rad schwingen. Heute müssen wir durch die Berge, denn Kathmandu liegt in einem Tal im Hinterland. Vorher ist ein 2500 Meter hoher Pass zu bezwingen. Langsam beginnt es bergauf zu gehen, und im Schneckentempo quälen wir uns voran.

Wir sind heilfroh, als wir gegen Mittag die Stadt Hetauda erreichen und in einem guten Restaurant einkehren. Wir haben Heisshunger und bestellen fast die ganze Speisekarte von A bis Z: Erst Suppe, dann Pizza, Pommes, Spaghetti, Salat, Eis und Kaffee. Super, das hat gut getan, und ohne uns allzu voll zu fühlen, geht es danach viel besser! Ausserdem wird die Strecke schöner, und langsam geht es in einem Flusstal weiter bergauf. Rechts und links steigen die Berghängen steil empor. Doch die Strasse ist nicht zu steil gebaut, und Sie lässt sich gut fahren. Dass es kaum Verkehr gibt macht die Sache noch angenehmer. In Serpentinen rennen Kinder minutenlang neben uns her, rufen "give me a Pen" oder "money, money". Ansonsten sind die Einwohner hier sehr freundlich zu uns, und alles wirkt irgendwie ruhiger als im Flachland an der etwas hektischeren Hauptstrasse. In einer netten Lichtung auf halber Höhe können wir unser Zelt aufstellen.

Tagebucheintrag Benny: Mittwoch, 14.04.07

Um halb 6 stehen wir auf, packen und fahren auch direkt los. Aber ich fühle mich super schlapp! Was ist nur los mit mir? Sonst bin ich speziell am Morgen immer gerne gefahren ohne zu frühstücken, aber jetzt scheint gar nichts zu gehen! Keine Kraft, kein Antrieb! Als eine Speiche bricht, habe ich wenigstens die Möglichkeit mich mal hinzusetzen und auszuruhen. Doch irgendwann müssen wir den Berg ja doch rauf fahren! Endlich kommt ein kleiner Laden, wo ich alleine bestimmt drei Packungen Kekse verschlinge. Danach geht es besser, und mit der Zeit fährt es sich ziemlich wie aus einem Guss. Gegen Mittag erreichen wir endlich den Pass - nach vier Stunden Fahrtzeit und einem sagenhaften Schnitt von 6,9 km/h! Nur noch ein Stück fahren wir auf der anderen Seite runter, um dann im Ort Daman einzukehren. Wir setzen uns in ein schnuckeliges nepalesisches Restaurant, und finden an der Wand ein Bild von - wir können unseren Augen kaum trauen - Winterberg - mit einem VW Golf und der bergischen Eisenbahn. Eine Nepalesin spricht uns an, sagt, Sie habe unser Rad gesehen. Wir kommen ins Gespräch, und siehe da, Nirjala - so heisst Sie - fährt gerne Mountainbike, und hat in Nepal auch schon einige Rennen gewonnen! Mit ihrer Familie sowie einem Bekannten aus Pakistan sind Sie für das Wochenende hergekommen. Wir verbringen einen netten Abend zusammen, bevor wir uns verabschieden - und Nirjala läd uns zu sich und Ihrer Familie nach Hause ein! Wir sagen erfreut zu, denn Sie sind uns sehr sympathisch.

	Nepal: Gebetsfahnen		Nepal: Die Ziege hat es gut und wird getragen
Nepal: Gebetsfahnen Nepal: Die Ziege hat es gut und wird getragen
	Nepal: Zu Gast in Sophias Restaurant		Nepal: Überladenes Fahrrad
Nepal: Zu Gast in Sophias Restaurant Nepal: Überladenes Fahrrad

Quälerische Anstrengung vor Bergidylle

Anderntags trennt uns also nur noch eine Tagesetappe von Kathmandu. Damit uns unterwegs nicht wieder der Saft ausgeht, frühstücken wir reichhaltig im schönen Aussichtslokal. Leider ist es ein bischen bewölkt, so dass uns der Anblick auf den Mount Everest verwehrt bleibt. Aber die Aussicht in die umliegenden Täler ist bei der anschliessenden Abfahrt gigantisch. Die Hügel sind zu Feldern terassiert, und idyllische Dörfer gelegen an Bergbächen sorgen für eine Bilderbuchetappe. Zuerst geht es 10 Kilometer bergab, im Anschluss 10 Kilometer bergauf, dann haben wir 30 Kilometer Abfahrt, bevor wir nochmal 8 Kilometer auf den letzten Pass vor dem Tal von Kathmandu klettern müssen. Auf der langen Abfahrt trauen wir auf einmal unseren Augen kaum: Ein anderes Tandem kommt uns entgegen! Antoine und Stefanie aus Frankreich erzählen uns, dass Sie seit August 2006 von Moskau in Richtung Zentralasien, Iran, Pakistan, Indien und Nepal gefahren sind. Da man von Kathmandu aus nicht individuell nach China / Tibet einreisen darf, nehmen Sie demnächst ein Allradfahrzeug nach Lhasa und hoffen, mit dem Tandem zurückfahren zu können. Viele Fotos haben Sie auf Ihrer Internetseite unter: biketrip2.aliceblogs.fr

Nach der langen Abfahrt ist es leider mit der Ruhe vorbei, denn der Verkehr nimmt stark zu. Im dichten Dieselruss der Busse und LKWs trampeln wir den Hang hinauf. Den letzten Pass erreichen wir erst in der Dämmerung und müssen so im Dunkeln nach Kathmandu hinein fahren. Aber im Vergleich zu indischen Städten ist der Verkehr hier noch fast angenehm. So freuen wir uns sehr, um acht Uhr Abends das Haus von Nirjala und Ihrer Familie zu erreichen, wo wir herzlich aufgenommen werden.

Gastfreundschaft bei Familie Tamrakar

Es ist immer schön, in einer fremden Stadt freundlich aufgenommen zu werden, besonders, wenn man noch so nett umsorgt wird wie von Nirjala und Ihrer Familie. Wir bekommen ein eigenes Zimmer für die Zeit unseres Aufenthaltes, wo wir uns ausbreiten können. Die Decken im Haus sind ein bischen klein, so dass Benny sehr oft den Kopf einziehen muss. Aber wir werden bestens versorgt, und ständig sollen wir essen. Meistens gibt es Dal Bhaat, das nepalesische Nationalgericht: Reis mit Linsen, dazu Gemüse und manchmal scharfen Chillischoten. Stolz zeigt uns Nirjala die Fotos von Ihren erfolgreichen Mountainbike-Rennen. Schon 40 Pokale hat Sie geholt! Doch auch ihr Vater zeigt uns nicht weniger stolz seine Geldschein- und Münzsammlung aus aller Welt. Er hat sogar eine 2-Rupien Münze aus der deutschen Kolonialzeit in Deutschostafrika (heute Tansania) von 1893! So haben wir bei dieser Familie die Möglichkeit, uns auszuruhen und in die nepalesische Kultur einzutauchen, während wir hier alles für unsere Weiterreise erledigen.

	Nepal: Abendhimmel		Nepal: Huhn tanzt auf dem Tisch
Nepal: Abendhimmel Nepal: Huhn tanzt auf dem Tisch
	Nepal: Claude Marthaler und Nathalie fahren unser Tandem Hase Pino zur Probe		Nepal: Ausblick auf Qualen und Freuden eines Radfahrers
Nepal: Claude Marthaler und Nathalie fahren unser Tandem Hase Pino zur Probe Nepal: Ausblick auf Qualen und Freuden eines Radfahrers

Kathmandu

Was für eine moderne Stadt - ist unser Eindruck, von Indien kommend. Viele Geschäfte ringen um das Geld der Einwohner und Touristen. Doch übertroffen wird das alles noch von Kathmandu Thamel, der Stadtteil, in dem die meisten Touristen Quartier beziehen. Ausrüstungsläden, Restaurants, günstige Hotels, Internetcafes, Reisebüros und Souvenierläden so weit das Auge reicht. Doch um unser Material für mögliche kalte Tage und unser Tandem für schlechte Pisten in Tibet zu optimieren, kommt uns diese Stadt gerade recht. Und so bringen wir unsere Ausrüstung auf Vordermann, während wir gleichfalls die Visa für unsere Weiterreise nach Indien und Pakistan organisieren. Ausserdem treffen wir viele Gleichgesinnte, und mit den beiden Holländern Peter und Karin verbringen wir einige schöne Stunden. Sie sind bereits seit 5 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs und sind zuletzt durch Tibet nach Kathmandu gefahren. Insgesamt treffen wir noch sage und schreibe 10 weitere Weltumradler, mit denen wir stundenlang quatschen und wichtige Informationen austauschen. Wir werden auf Rat der anderen Radler wohl mindestens 4 Monate brauchen, um die ca. 5500 Kilometer, davon grösstenteils Piste, in Tibet zu bewältigen. Also müssen wir uns ein bischen sputen, um nicht im Winter noch in Tibet zu sein. Somit bleibt uns noch der Mai für Indien und der Juni für Pakistan, bis wir dann hoffentlich - wenn alles glatt geht - am 1. Juli China erreichen. Doch erstmal sind wir in Nepal. In Kathmandu warten noch einige Erledigungen auf uns, bevor wir dann in Richtung der schönen Stadt Pokhara fahren werden und dem Bardia Nationalpark im Flachland einen Besuch abstatten wollen. Von dort werden wir auch als nächstes berichten. Bis dahin alles Gute an alle daheim und unterwegs!

P.S.: Warum von Nepal nach Indien und Pakistan, wenn wir nach Tibet wollen?

Nun, Nepal hat zwar eine Grenze nach China, aber von Nepal aus darf man nicht individuell nach China / Tibet einreisen, sondern nur in einer Gruppe bzw. mit einer Reiseagentur. Erstens wäre das teuer, und zweitens müssten wir einen Jeep oder ein Flugzeug nach Lhasa nehmen. Beides wollen wir nicht. Also müssen wir zurück nach Indien. Indien aber hat keine für Touristen offene Grenze nach China (Norden) oder Myanmar (Osten). So bleibt uns also nur der Weg über Pakistan, denn über den Karakorum Highway kann man relativ problemlos individuell mit dem Fahrrad nach Westchina in die Xingjiang Provinz einreisen. Und ausserdem führt uns unsere Route so noch an Dharamsala, dem Sitz des Dalai Lama vorbei. Des weiteren sehen wir den beeindruckenden Kharakorum Highway, und ein Traum geht für uns in Erfüllung, sollten wir es dann schaffen, Tibet komplett von West nach Ost zu durchqueren.

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