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  • 18. Jan - 01. Feb: Bombay - Goa
  • 18.01.07 Bombay - Panvel 64,9 km
  • 19.01.07 Panvel - Goregaon 102,7 km
  • 20.01.07 Goregaon - Pearlote 93,3 km
  • 21.01.07 Pearlote - Hatakamba 89,1 km
  • 22.01.07 Hatakamba - Kharepatan 82,8 km
  • 23.01.07 Kharepatan - Tarkali 91,1 km
  • 24.01.07 Tarkali - Vengurla 41,5 km
  • 25.01.07 Vengurla
  • 26.01.07 Vengurla - Arambol 38,4 km
  • 27.01.07 Arambol
  • 28.01.07 Arambol - Agonda 119,7 km
  • 29.01.07 - 01.02. Agonda
	Maharashtra und Goa, Indien: Parade vor der Unabhängigkeitsfeier
Maharashtra und Goa, Indien: Traumstrand in Malvan Maharashtra und Goa, Indien: Parade vor der Unabhängigkeitsfeier
	Maharashtra und Goa, Indien: Des is a draum		Maharashtra und Goa, Indien: Obststand wir ergötzen uns an den tollen Früchten
Maharashtra und Goa, Indien: Des is a draum Maharashtra und Goa, Indien: Obststand wir ergötzen uns an den tollen Früchten

"No need for overspeed - Kein Grund zu rasen!"

Tagebuch Mandy, 18.01.07:
Stattliche 55km brauchen wir, bis wir endlich auch die Satellitenstädte Bombays mit all ihrem Dreck passiert haben. Eigentlich mögen wir nicht Mc Donalds, aber als wir mehr als zwei Stunden Dreck und Gehupe, Industrie und Gestank ertragen haben, steuern wir wie ein Kamel in der Wüste der Oase den gelben Buchstaben entgegen. Im klimatisierten Waschraum entfernen wir mit Wasser und Seife eine Dreckkruste nach der anderen bevor wir uns auf die vegetarischen Burger und Pommes stürzen. Nur nicht wieder raus in diese Affenhitze und den Chaosverkehr, ein Hoch auf die Klimaanlagen!

Tagebuch Mandy, 21.01.07:
Zum Glück nimmt der Verkehr so langsam ein wenig ab, und wir radeln entlang von Reisterassen, Palmen im mittlerweile suptropischen Klima. Im gleichen Atemzug erreichen wir auch schon die "Western Ghats", die westliche Hügelkette von Indien, die uns stark ins Schwitzen bringt. Wir sind gnadenlos überladen, die LKW- Waage zeigt stolze 100kg für Fahrrad und Gepäck an! Gerade als wir die wohlverdiente Abfahrt runtersausen, überholt uns ein roter LKW so halsbrecherisch, dass er uns fast in den Graben abdrängt. "Dem würde ich gerne mal die Reifen plattschiessen!", sagt Benny spontan zu mir, und wir sind stocksauer. Doch wir haben unseren Ärger schon fast vergessen, als wir wenige Minuten später genau den selben LKW in der Kurve umgekippt liegen sehen, und der Fahrer raucht scheinbar entspannt eine Zigarette, als hätte er gerade den morgendlichen Toilettengang hinter sich gebracht. Unglaublich! Nicht umsonst finden sich alle paar Meter Warnschilder mit Hinweisen wie: "Speed thrills but kills" (Geschwindigkeit berauscht, aber tötet), aber kaum jemand scheint daraus zu lernen.

	Maharashtra und Goa, Indien: zelten mit Hunden am Strand in Tarkali		Maharashtra und Goa, Indien: Radeln durch den Nebel ins Ungewisse
Maharashtra und Goa, Indien: zelten mit Hunden am Strand in Tarkali Maharashtra und Goa, Indien: Radeln durch den Nebel ins Ungewisse
	Maharashtra und Goa, Indien: Strand in Malvan		Maharashtra und Goa, Indien: Plötzlich stand da ein Elephant am Fluss
Maharashtra und Goa, Indien: Strand in Malvan Maharashtra und Goa, Indien: Plötzlich stand da ein Elephant am Fluss

Unterwegs im morgendlichen Indien

Tagebuch Benny, 22.01.07:
Richtig früh sitzen wir heute auf dem Rad: Um viertel nach sieben sehen wir gerade den Sonnenaufgang. Viele der Inder scheinen noch gar nicht richtig wach zu sein, und Indien am Morgen gefällt uns viel besser als später am Tag, denn alles ist noch viel ruhiger. Es ist schön, im Morgennebel durch die zahlreichen Flusstäler zu fahren, denn später in der Mittagshitze würde es wieder zu einer einzigen Quälen mutieren.

Wir unterhalten uns gerade darüber, warum uns Indien vielleicht nicht mehr so gut gefällt. (Anmerkung: Das viele laute Gehupe und die vielen Menschen, auch wenn Sie bloss freundlich oder nur neugierig sind, machen uns manchmal zu schaffen. Irgendwie hat der Geist kaum noch Ruhepausen - oder, um aus Paris - Auckland und zurück, von Alexandre Poussin und Sylvain Tesson zu zitieren: "Wir haben mittlerweile viel von der Entspanntheit eines wohlgenährten Mitteleuropäers eingebüsst".) Doch genau als wir uns darüber unterhalten, ob uns das Radeln in Indien vielleicht so langsam ein wenig auf die Nerven geht, winkt uns ein LKW-Fahrer zu sich rüber, und kurzerhand läd er uns auf einen Kaffee und ein Linsengericht ein. Als ich bezahlen will, lehnt er entspannt und bestimmt ab: "No, of course you are Guest of India"! Dass wir genau in diesem Moment eine solche Erfahrung machen, scheint uns, als ob das Schicksal wollte, dass wir weiterhin eine schöne Zeit und ein gutes Bild von Indien haben.

	Maharashtra und Goa, Indien: Mandy in tollem Kletterbaum		Maharashtra und Goa, Indien: Viele Einwohner Goas sind Christen
Maharashtra und Goa, Indien: Mandy in tollem Kletterbaum Maharashtra und Goa, Indien: Viele Einwohner Goas sind Christen
	Maharashtra und Goa, Indien: Über Maharashtras Landstrassen		Maharashtra und Goa, Indien: Abends am Strand in Tarkali
Maharashtra und Goa, Indien: Über Maharashtras Landstrassen Maharashtra und Goa, Indien: Abends am Strand in Tarkali

Alle Inder wollen ein Foto mit uns

Aus Bennys Tagebuch, 23.01.07:
Nach der Mittagspause fährt es sich weiterhin gut, allerdings wird es schon wieder extrem heiß, und an 2 Hügeln müssen wir uns an steilen Anstiegen auf einer Nebenstrasse noch mal richtig in der Sonne quälen, bevor wir in Malvan endlich am indischen Ozean ankommen. Wir schieben unser Fahrrad zum Steg, und dort werden wir von Horden von Indern, die dort per Boot angekommen, regelrecht überfallen, da Sie alle ein Foto zusammen mit uns machen wollen. In wechselnder Besetzung streiten sich die Inder nun darum, wer nun wann mit uns in welcher Reihenfolge ein Foto machen darf. Und als die Leute vom ersten Boot uns gerade fertigfotografiert haben und weiterziehen, landet schon das nächste Boot mit der nächsten Gruppe indischer Touristen am Steg...

Der Strand ist ein Traum, aber wir nehmen die Beine und das Fahrrad in die Hand, um schnell loszukommen und an eine ruhigere Stelle zu radeln. Nach einigen Kilometern sind wir dann im kleinen Nest Tarkali angekommen. Und nun heißt es endlich mal wieder: Urlaub vom Urlaub! Wir sind das erste Mal seit Anfang August (Mittelmeer, Südtürkei) wieder an einem Meer, wo wir auch gerne baden gehen, in der Sonne oder im Schatten liegen und kalte Getränke geniessen.

Ohne es zu wissen: In der indischen Zeitung...

Tagebuch Benny, 24.01.07:, 41,5 km
Im nächsten Dorf, wo wir uns auf eine Cola in ein Lokal setzen, um der Hitze zu entgehen, werden wir sofort wieder von vielen Leuten umringt. Diesmal sind alle irgendwie ein bischen aufgeregter als sonst, und nach einer Weile bringt einer eine aktuelle Tageszeitung, in der ein Bild mit kurzem Text über uns beide abgedruckt ist. Wir hatten mal wieder nicht gemerkt, dass wir Zeitungsreportern ein Interview gegeben haben, denn wir werden ja ohnehin jeden Tag zahllose Male von Indern per Mobiltelefon oder Digitalkamera fotografiert, und alle Leute stellen die gleichen Fragen: "Where do you come from", "What is your name", und "How do you like India" - immer und immer wieder.

Als wir dann auf einer kleinen nicht auf unserer Karte eingezeichneten Strasse die Küste entlang fahren, ist die Landschaft traumhaft: Wir fahren durch Palmenwälder, über Flüsse und an Seen vorbei, die ein einziges Vogelparadies sind und in denen sich Büffel suhlen.

	Maharashtra und Goa, Indien: Hunde am Strand in Tarkali		Maharashtra und Goa, Indien: Das hätte auch Monet malen können
Maharashtra und Goa, Indien: Hunde am Strand in Tarkali Maharashtra und Goa, Indien: Das hätte auch Monet malen können
	Maharashtra und Goa, Indien: Nebel über dem Dschungel		Maharashtra und Goa, Indien: Fischer bei der Arbeit
Maharashtra und Goa, Indien: Nebel über dem Dschungel Maharashtra und Goa, Indien: Fischer bei der Arbeit

Goa

Bisher waren wir ja noch im Bundesstaat Maharashtra. Doch dann geht es über eine Brücke, und mit einem Schlag fahren auf einmal mehr weisse als dunkelhäutige Menschen auf den Rollern an uns vorbei, was zunächst sehr ungewohnt ist: Willkommen im touristischen Goa. Arambol ist unser erstes Ziel, wo wir in einem familiären Hotel stranden. Viele Pauschaltouristen kommen mittlerweile nach Goa, aber man trifft auch noch einige Relikte aus einer früheren Zeit, wie z.B. den sympathischen Michael aus England und Regis aus Frankreich, die mit Ihren langen Haaren und Bärten wie Brüder wirken, sich aber erst vor 3 Tagen im Bus nach Goa kennengelernt haben. Beide haben spannende Geschichten zu erzählen.

Regis:"Vor 20 Jahren hatte ich ein Dreimonatsvisum für Indien. Ich bin drei Jahre dageblieben, aber dann hat mich dummerweise doch mal ein Polizist kontrolliert. Für 15 Tage haben Sie mich ins Gefängnis gesteckt, und über das indische Gefängnis möchte ich wirklich nicht gerne reden. Als Sie mich freigelassen haben, haben Sie mir gesagt: `Jetzt hast du 3 Tage Zeit, um Indien zu verlassen`. Daraufhin bin ich nach Goa gefahren und noch ein Jahr dort geblieben."

Doch da uns Arambol touristisch zu überlaufen ist, geht es für uns nach einem Ruhetag direkt weiter. Wir besichtigen auf dieser Tagesetappe die ehemalige portugiesische Hauptstadt Altgoa, in der noch viele gut erhaltene Kirchen aus der portugiesischen Kolonialzeit stehen. Goa war nämlich nie Britisch, sondern ist von ca. 1510-1960 eine portugiesische Enklave gewesen. Am gleichen Tag geht es für uns weiter nach Agonda, ein etwas verträumterer Ort, wo wir uns nochmal einige Tage Urlaub vom Urlaub gönnen. Gleichzeitig freuen wir uns darüber, die Überlandbusfahrer Ela und Marco und auch die Radler Sharya und Jason wiederzusehen, denen wir schon in Pakistan begegnet waren.

Doch auch unsere Tage in dem fast verschlafenen Agonda sind gezählt, denn in Indien haben wir noch viele Kilometer vor uns: Wir fahren nun in Richtung Chennai (Madras), um dann entlang der indischen Ostküste Kalkutta zu erreichen und danach im April in Nepal anzukommen.

So, jetzt hoffen wir, dass Dir unser Bericht gefallen hat, da du so weit gelesen hast! Wenn du noch etwas wissen willst oder dich etwas interessiert, was aus dem Bericht nicht hervorgeht, freuen wir uns über eine Mail, oder, um etwas in unserem Gästebuch zu hinterlassen.

Ansonsten wünschen wir auch Dir eine hoffentlich schöne Zeit! Bis demnächst mal wieder!

	Maharashtra und Goa, Indien: Willkommener Pausenstopp		Maharashtra und Goa, Indien: Wir dachten erst die Hunde würden die Haufen am Strand machen
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