23. April: Essen - Monheim, 62 km
Abschied: Nach einer durchfeierten Nacht war es dann endlich so weit: Gegen 12 Uhr standen wir endlich mit unserem Gepäck und unserem Tandem abfahrbereit vor unserer WG.

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Wir sind glücklich, alles noch rechtzeitig geschafft zu haben, denn in den letzten Tagen vor dem Tourstart jagte ein Termin den nächsten.    
    Überwältigend war die Anzahl der Freunde und Zuschauer, von denen uns noch einige bis zum Düsseldorfer Hauptbahnhof begleiteten. Ab da ging es dann nach Monheim, wo wir einen entspannten Abend mit Bennys Geschwistern und Bekannten verbrachten und im Anschluss völlig übermüdet ins Bett fielen.


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24. April: Monheim - Sinzig, 90 km: Japanisches Bodenturnen
Nachdem wir am Vorabend todmüde ins Bett gefallen sind, kamen wir auch erst recht spät aus den Federn. Bis wir dann endlich losfuhren hatte der Nachmittag schon begonnen. Auf dieser Etappe kamen wir ein letztes Mal am Kölner Dom vorbei und waren auch prompt von vielen freundlich lächelnden Japanern umzingelt. Im Fotografieren routiniert zeigte ein Japaner vollen Einsatz und legte sich sogar rücklings auf den Boden, um alles aufs Bild zu bekommen.

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Als wir dann endlich um zehn Uhr Abends in Sinzig ankamen, wurden wir herzlich von den Eltern unserer lieben ehemaligen WG-Mitbewohnerin aufgenommen und verköstigt.    
 
25. April: Sinzig - Bingen, 114 km
Unsere bisher längste Etappe von 115 Kilometern führte uns von Sinzig aus am Rhein entlang nach Bingen. Auf dieser landschaftlich sehr reizvollen Strecke hatten wir zusätzlich noch Glück mit dem Wetter, und so konnten wir bei herrlicher Sonne flußaufwärts radeln. Unter anderem machten wir heute Rast am "Deutschen Eck" in Koblenz. Abends freuten wir uns über die Gastfrendschaft von Benjamin, Student aus Bingen, den wir über den Hospitalityclub kontaktiert hatten und der so nett war uns einen Schlafplatz für die Nacht anzubieten.

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26. April: Bingen - Griesheim, 76,1 km
 
Obwohl wir den Tag davor alles aufgegessen hatten, war uns Petrus nicht wohlgesonnen. Es regnete fast den ganzen Tag, aber trotz alledem hatten wir einen schönen Tag. Zum einen führte uns unsere Route durch in voller Blüte stehender Obstplantagen, und am Abend machten wir noch zusammen mit Urs, den wir über das Radforum kennen, Darmstadt unsicher.
 
27. April: Griesheim - Ladenburg, 62,4 km
Bepackung unseres LKF(ahrrad)'s

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Eine unserer morgendlichen Lieblingsbeschäftigungen ist das Beladens unseres "Packhasens". Das Frühstück ist dann schon meistens halb verdaut und wir sind schon fix und fertig vom Taschen schleppen und Gurte festzurren. Doch nachdem wir recht früh aufgestanden waren, konnten wir uns doch halbwegs zeitig auf das Rad schwingen und uns zu unserer ersten Zwischenstation in Bürstadt aufmachen. Dort waren wir mit Bennys Eltern verabredet, die noch für 2 Tage mit uns radeln wollten.

Und so machten wir uns noch einen entspannten Radeltag, der leider auch ein wenig verregnet war. Abends trafen wir dann in der wunderschönen Fachwerkstadt Ladenburg ein.

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28. April: Ladenburg - Lingenfeld 54 km
Der zweite Tag des gemeinsamen Radelns mit Bennys Eltern stand an. Heute hatten wir mehr Glück: Die Sonne lachte uns aus vollem Herzen entgegen. Und so verbrachten wir abermals einen schönen Tag auf dem Fahrrad. Besonders schön empfanden wir die Fahrt durch die Rheinauen zwischen Bühl und Speyer.

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Der nächste Abschied stand auf dem Programm. Nachdem wir am Sonntag schon einen traurigen Abschied von unseren Freunden, Bekannten und WG-Mitbewohnern hatten, so mussten wir uns nun auch von Bennys Eltern verabschieden.

Abends radelten wir dann noch weiter nach Lingenfeld wo uns unser Zeltplatz erwartete, und verbrachten das erste Mal auf unserer Reise eine Nacht im Zelt.    
 
 
29. April: Spezialradmesse Germersheim

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Wer wird Millionär?
Auf der Spezialradmesse standen wir ein ganzes Wochenende lang den Besuchern der Messe mit unserem beladenen Tandem und einer Weltkarte mit unserer voraussichtlichen Route Rede und Antwort.

So konnten wir mit vielen netten Menschen in Kontakt kommen, die sich für unsere Reise interessierten. Fragen wie: "Wie lange seit ihr unterwegs?", "Was macht ihr wenn mal etwas kaputt geht", oder "Habt ihr nicht Angst vor diesem oder jenem?" wurden uns häufig gestellt.

 
30. April: Spezialradmesse Germersheim, Lingenfeld - Karlsruhe, 47 km
Kribbeln im Bauch: Beamervortrag
Der Tag begann mit einem Kribbeln im Bauch: Wir sollten unsere erste Beamerschau halten, und das, obwohl wir unsere Reise noch nicht beendet, sondern gerade erst begonnen hatten. Doch als dann viele Fremde, aber auch einige nette Bekannte kamen, erzählten wir, wie wir auf die Idee dieser Reise kamen, was wir vorzubereiten hatten und was wir alles testeten und ausprobierten, bis schließlich unser Tandem und unsere Ausrüstung abfahrbereit waren.

Um uns trotz dichtem Straßenlärm Gehör zu verschaffen komplettierten wir unser Gefährt noch mit einer "Air Sound" Hupe, die eine Lautstärke von sage und schreibe bis zu 110 DB erreicht.
Im Anschluss hatten wir nun schon zum dritten Mal eine Eskorte: Einige Mitarbeiter von Hase Bikes begleiteten uns ein Stück weg von den winkenden Besuchern der Spezialradmesse in Richtung Karlsruhe.

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1. und 2. Mai: Karlsruhe
In Karlsruhe angekommen verbringen wir die nächsten beiden Tage mit Freunden von Mandy. Nach all dem Vorbereitungsstress der letzten Wochen und Monate lud uns diese wirklich schöne Stadt geradewegs zum bummeln, relaxen und erkunden ein. Aber auch organisieren, telefonieren und die Homepage aktualisieren stand auf dem Programm, neben dem heißgeliebten Wäsche waschen ;-)

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3. Mai: Karlsruhe - Ludwigsburg, 92,6 km

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Original aus Bennys Tagebuch:
Wieder brauchen wir an diesem Morgen ewig lang um in die Pötte zu kommen. In jedem Fall gefällt uns Baden-Württemberg ziemlich gut, und morgens fahren wir zunächst durch den schönen Karlsruher Stadtteil Durlach und einige Dörfer, bevor uns die ersten Hügel ziemlich aus der Puste bringen. Der "Hausbergweg" ist der Gipfel der bisherigen Anstrengungen unserer Reise. Bei jedem Höhenmeter denken wir darüber nach, was wir noch alles wegschmeißen können, während wir an all die kommenden Bergetappen denken. Auf jeden Fall spannen wir erst mal unsere Hängematte auf einer frühlingshaft durftenden Obstwiese auf und ruhen uns erst mal ein bischen aus. Nach unserer Mittagspause und einigen Hügeln kommen wir dann doch noch recht gut voran.
 
Wer winkt uns denn da vom Fenster aus zu? Es ist Roland, den wir vorher beim Fahrrad fahren getroffen haben. Er ist sehr zuvorkommend und bietet uns sogar Abendessen und Unterkunft an. Roland ist, wie so viele in seinem Alter, aus den neuen Bundesländern in den Westen gekommen um Arbeit zu finden. Ein wenig traurig lehnen wir dann nach einer sehr netten Unterhaltung sein Angebot ab, da wir ja noch weiter zu Mandys Freundin Nadja wollen.

Die Vermieterin von Nadja ist in jedem Fall eine Hexe. Erst wollte Sie Nadja verbieten dass wir zu Besuch kommen, danach hält Sie uns minutenlange Vorträge wie schwer Sie es doch hat, dass Sie zu einem Arzt nach dem anderen rennt und ständig Termine hat und Nadja ach ja ihr doch sooo viel Arbeit macht und geradezu unverschämt ist in Ihrer Art. Nadja, die kleine, zurückhaltende, freundliche Person. Nun ja. Für jeden ist wohl das eigene Schicksal das schwerste. Ich dusche mich noch, wir essen zusammen Spaghetti - doch dann ist für mich ein schöner, aber anstrengender Tag zu Ende und ich falle übermüdet ins Bett.
 


 
4. Mai: Ludwigsburg - Aalen 91,9 km
Gestrandet in 12er WG:
Der Weg ist das Ziel, und der führte uns diesmal über längere Strecke an einer vielbefahrenen Bundesstraße nach Aalen zu einer 12er WG, die wir über den Hospitalityclub ausfindig gemacht haben. Wäre man gehörlos, hätte die Strecke gewiss auch ihren Reiz gehabt, aber so waren wir froh dann endlich in der verschlafenen Unistadt anzukommen. Uns erwartete schon eine lustige und bunt zusammengewürfelte Truppe, die fast alle an der FH studierten und auch eine recht geräumige und bunt gestaltete WG bewohnten. Nachdem wir unseren Hunger gestillt hatten, saßen wir noch lange draußen auf der improvisierten Terasse, schwatzten und zockten RISIKO bis 6 Uhr morgens.

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5. Mai: Aalen - Lauchheim, 20,7 km
Da es uns in der WG so gut gefiel - und wir natürlich auch auf unsere 6-8 Stunden Schlaf kommen wollten, brachen wir heute erst recht spät auf, und zwar so gegen 17 Uhr. An diesem Tag schafften wir gerade nochmal etwa 20 Kilometer, bevor wir uns nach einem heftigen Anstieg schnell in den Wald verkrümelten um einen Zeltplatz zu suchen. Wir genossen noch die Ruhe im Wald, legten uns alsbald schlafen und so fand dieser verschlafene Tag schnell ein Ende.   

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6. Mai: Lauchheim - Marxheim, 68,2 km
Donau sei dank!
Jippieh! Endlich erreichten wir, nach strapazenreicher Fahrt durch die Ausläufer der Schwäbischen Alb, an diesem Tag die Donau! Spontan machten wir ein nettes Picknick an der Donau, da wir das Gefühl hatten, uns dies redlich verdient zu haben.

Wir hatten uns zwar gefreut, nun entspannt an der Donau entlang radeln zu können, stellten aber fest, dass der "Donauradweg" an dieser Stelle auch oft eben nicht direkt an der Donau entlang führt und wir so doch noch den einen oder anderen Hügel zu fahren hatten.

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7. Mai: Marxheim - Großmehring, 69,2 km
Südlich des Weißwurstäquators angekommen, radelten wir an diesem Tag von Dorf zu Dorf und kamen nach einem Zwischenstop in Ingolstadt auf einer Wiese neben einem Spielplatz zur Ruhe. Nach einem kurzen, aber erfolgreichen Kampf mit dem Benzinkocher gab's dann endlich die heißhungrig erwarteten und heißgeliebten Spaghetti mit Tomatensauce.     

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8. Mai: Großmehring - Matting, 66,2 km
Lieblicher Wecker:
Morgens in der Frühe wurden wir von ohrenbetäubendem Lärm geweckt und dachten, dass uns jeden Moment das Zelt weggehäckselt wird. Aber nein, es war nicht der Rasenmäher, sondern nur das liebliche Geräusch des städtischen Bewässerungstraktors, der mit dieser Aktion fast unser Zelt weggeschwemmt hätte.

Nach einem weiteren netten Radeltag entlang der Donau kamen wir dieses Mal auf einer Wiese direkt an der Donau gegenüber von einem lauschigen Biergarten zur Ruhe.     

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9. Mai: Matting - Kiefenholz 43,0 km
An diesem morgen waren wir zwar schon früh wach, nahmen uns aber noch die Zeit, um in Ruhe zu frühstücken und die Sonne auf dieser netten Donauwiese zu genießen. Nach einer Weile gesellte sich dann auch Stefan, ein anderer Reiseradler hinzu, den wir schon am Vortag getroffen hatten und der auch entlang der Donau unterwegs ist.

Tagelang waren wir nun hauptsächlich von gutem Wetter begleitet. An diesem Abend machten wir aber schon nach 43 Kilometern halt, obwohl wir eigentlich noch weiter wollten. Als wir jedoch auf eine dicke fette schwarze Wolke zuradelten, entsinnten wir uns der netten Wiese auf der wir zuvor Rast gemacht hatten, drehten flugs um, und konnten so gerade noch unser Zelt aufbauen, bevor der Regenschauer niederging.    

reiseradler
 
10. Mai: Kiefenholz - Passau 125 km
Hopfen und Malz - Gott erhalt's!
Ein bißchen Rückenwind, toller Asphalt und die Aussicht auf eine heiße Dusche ließ uns an diesem Tag schier nach Passau fliegen. So langsam kamen wir in Kontakt mit fremden Kulturen ;-) Es treten erste Verständigungsschwierigkeiten und uns Flachlandtirolern unbekannte Feldkulturen auf, wie zum Beispiel das hier abgebildete Hopfenfeld.    

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11. Mai: Ruhetag in Passau
Heute mal das Fahrrad abgestellt, erledigen wir noch letzte Dinge in Deutschland. Ab morgen werden wir das Land für mehrere Jahre verlassen.

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