20. - 24. Mai: Ungarn
Nach 2 kurzen, zum Teil verregneten Tagen in der Slowakei erwartete uns ein sonniges Ungarn mit wieder mehr touristischer Infrastruktur.
20. Mai: Iza - Budapest 118 km
21. Mai: Ruhetag Budapest
22. Mai: Budapest - Cegled 85,3 km
23. Mai: Cegled - Mezötür 90,5 km
24. Mai: Mezötür - Szabadkigyos 78,3 km
In Deutschland denkt man ja so manches mal, man würde stark von der amerikanischen Kultur unterwandert werden. Doch wenn man in Ungarn an all den zahlreichen Penny Märkten, Lidls, Baumaxx, Praktiker, Rössmann, DMs oder Raiffeisenbanken vorbei kommt relativiert sich das irgendwie stark.
Angekommen in Budapest, freuten wir uns über die Gastfreundschaft von dem Ungarn Anton und seiner Familie, die uns für 2 Nächte Quartier anboten. Anton, Fechter in der ungarischen Nationalmannschaft, erzälte uns viel über Ungarn und seine Besonderheiten: Ungarisch hat überhaupt keine Verwandtschaft zu anderen europäischen Sprachen, außer zum Finnischen. Des weiteren leben viele ungarische Minderheiten in den Grenzgebieten der Nachbarstaaten Slowakei, Rumänien und Serbien.
An unserem Ruhetag sahen wir von Budapest selbst nicht so viel, da es den ganzen Tag in Strömen regnete. So genossen wir unser Treffen mit Martin, dem anderen Reiseradler, mit dem wir in den nächsten Tagen zusammen fahren wollen.
23. Mai, Tagebucheintrag Mandy: "Schlamm-Massel"
20 Kilometer hinter Cegled wollten wir mit einer Fähre über einen Fluss setzen, doch jene war leider ausser Betrieb. Die Sonne brannte und antriebslos picknickten wir erst mal am Flussufer. Irgendwann tauchte ein Angler mit einem tragbaren Motor auf, und Martin hatte eine fixe Idee: Er wollte mit dem etwas beleibten Angler in Gummistiefeln den Fluss überqueren. Ich biss gerade in mein Brot, als der Angler das OK für die Überfahrt gab. Die Jungs überredeten mich in Ruhe aufzuessen, die Tasche zu packen, während Sie Richtung Ufer verschwanden. Und das war auch gut so. Denn als ich nach ihnen sah, stand unser Tandem schon auf einem wackligen Holzkahn, am Steuer der grinsende Angler und im Boot ein paar Zentimeter Wasser. Allein der Abhang zum Boot hinunter versetzte mir einen leichten Schock, und wie die Jungs das Tandem da hinein befördert haben ist mir nach wie vor ein Rätsel. Aber da das Tandem schon mal im Boot war, hielt ich es fest so gut ich konnte und nachdem alle anderen Taschen im Boot waren begann die kurze aber wacklige Überfahrt. Nach einem kurzen Hilfeschrei nach Martins Freundin Britta, die uns bald begleiten wollte, erreichten wir das schlammige Ufer. Von dort beförderten wir die Taschen mit Hilfe des Anglers ins Trockene, der unsere Dankesspende schmunzelnd ablehnte. Was will man mehr? Die Jungs hatten ihr erstes Abenteuer, die Sonne lacht und an einem schattigen Plätzchen gibt es für mich einen wohlverdienten Beruhigungstee nach dieser Überfahrt.
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