Zu den Reisterrassen von Yuanyang


(01. Mai - 18. Mai 2008, von Mandy)
China Karte Yunnan
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Yunnan, China: Frau in übertriebener Tracht Yunnan, China: Mönche in buddhistischem Kloster
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Yunnan, China: Tempelinsel bei Jiangchuan Yunnan, China: Die spektakulären Reisterassen von Yuenyuang

Süße Momente mit Judith, Hannes und Sven (von Mandy)

Wir befinden uns gerade in den letzten Vorbereitungen für unsere Weiterreise aus Kunming, rätseln mal wieder, ob wir nicht vielleicht doch nach Burma fahren sollten statt nach Laos, als uns eine nette E-Mail erreicht. Die deutschen Radler Judith, Hannes und Sven sind nämlich auch in der Stadt und prompt treffen wir uns mit den Dreien, die seit Juli 2007 zu dritt unterwegs sind.


Aus dem einen Treffen werden schnell zwei, dann drei, dann vier und wir kommen aus dem Erzählen nicht mehr raus. Es ist schön den lustigen, ernsten, spannenden Geschichten zuzuhören und wir könnten uns ewig mit ihnen über hunderte von Themen austauschen, die sich rund ums radeln und mehr drehen. Doch dann ist es soweit, nach einem weiteren gemeinsamen Tag zusammen und dem morgendlichen Frühstück heißt es Abschied nehmen, da wir nach Süden und die Drei nach Norden radeln wollen. Gegen Mittag sitzen wir immer noch vor unseren gepackten Rädern und können uns nicht entscheiden, aufzubrechen. Benny kramt noch mal die Landkarte raus und hat die verrückt- schöne Idee, noch einen Tag mit ihnen gemeinsam zu radeln. Ich zögere ein wenig, da wir ohnehin schon wenig Zeit haben, um bis zum 17.Mai die Grenze nach Laos zu erreichen, doch es ist eine nette Idee, die eigentlich kein großer Umweg ist, wenn wir ein Stück Richtung Westen zusammen radeln.

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Yunnan, China: Abends in einer Bar Yunnan, China: Alte Frau, in Xinjie / Yuenyuang
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Yunnan, China: Einladung in Schule Yunnan, China: Arbeiterinnen bei den Reisterassen

Uebernachtung im buddhistischen Kloster

Gesagt, getan. Judith und ich gehen noch "schnell" im Supermarkt das Abendessen einkaufen, da wir gerne zelten wollen und dann sitzen wir auch schon gegen 14 Uhr auf dem Radel und pedalen raus aus der Stadt. Mit so vielen Radlern waren wir noch nie unterwegs und wir merken mal wieder, wie auffällig unser Tandem ist. Wir haben uns nach zwei Jahren unterwegs schon sehr an die Reaktionen unserer Umwelt gewöhnt und so ist es uns fast peinlich, dass wir die Blicke so sehr auf uns ziehen, während wir mit den Dreien auf ihren toll dekorierten Rädern zusammen radeln. Wir lassen uns von Schildern anlocken, die heiße Quellen versprechen und landen dann abends in einem touristisch erschlossenen Gebiet mit teuren Hotels. Doch der Tag hält noch eine Überraschung für uns bereit. Unweit entfernt steht nämlich ein buddhistischer Tempel, der uns magisch anzieht. Als Judith und ich schüchtern die Anlagen betreten, haben wir Glück und kommen recht bald mit einem englisch sprechenden Sprachlehrer aus Thailand ins Gespräch, der uns lieberweise sogar anbietet, im Tempel zu schlafen. Die einzige Bedingung ist, dass Männlein und Weiblein getrennt schlafen.

Gleich nach unserer Ankunft bekommen wir eine Führung auf kleinen Pfaden durch die schönen Tempelanlagen und dürfen bei der abendlichen Meditation zusehen, bevor wir im Kerzenschein zusammen kochen. Nach einer kurzen Nacht in der Tempelhalle werden wir morgens im Küchenbereich mit Nudelsuppe verköstigt und werden dann noch auf einen Tee beim obersten Mönch eingeladen. In seiner safrangelben Robe schenkt er uns immer wieder Tee nach, während der Sprachlehrer zwischen uns dolmetscht. Dann heißt es wirklich endgültig Abschied nehmen von Judith, Hannes und Sven, und während wir Richtung Süden radeln, geht es für sie nun nach Norden. Wer mehr über die Drei lesen möchte, der möge doch ihre schön gestaltete Webseite unter juhasontour.wordpress.com besuchen.

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Yunnan, China: Treffen mit Judith, Hannes und Sven Yunnan, China: Gewusel am Markt
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Yunnan, China: arme Bambusratte Yunnan, China: Pilzverkäufer

Unsere Schutzengel bleiben uns treu

Wir sind seit einem Jahr auf einer seltsamen Fährte. Um uns herum nehmen menschliche oder naturbedingte Katastrophen seinen Lauf und wir sind ganz in der Nähe, doch glücklicherweise immer weit genug entfernt um in Sicherheit zu sein. Das erste Mal passieren wir die Grenze von Indien nach Pakistan Mitte Juli 2007, wo kurz vorher die Kämpfe um die Rote Moschee in Islamabad stattfanden. Als die Unruhen in Lhasa stattfanden, waren wir wandern. Und nun bebte tausend Kilometer nördlich von uns die Erde in Sichuan und ca. 2000 Kilometer südlich fordert ein Zyklon in Burma an die 80.000 Todesopfer. Fernsehsender berichten rund um die Uhr vom Erdbebengebiet und es werden sogar drei Staatstrauertage angeordnet, während denen auch Internetcafes geschlossen bleiben, da sie der Vergnügung dienen. Ballerspiele sind nämlich auch in China sehr beliebt. Im Nachhinein war unsere Entscheidung also gut, nicht nach Burma zu fahren. Vielleicht hätte man uns auch gar nicht ins Land gelassen, wer weiß. Für uns geht es erst mal weiter Richtung Laos.

Nachdem wir das industrielle Gebiet rund um Kunming erst mal hinter uns gelassen haben, mogeln wir uns immer mal wieder auf die gut gebaute Autobahn, auf der eigentlich keine Räder erlaubt sind. Wir winken immer freundlich, wenn wir in voller Fahrt die Kassierposten unter den verdutzten Gesichtern passieren und werden einmal auch von einem ärgerlich dreinblickenden Polizisten heruntergeworfen. Eigentlich schneiden wir uns ja damit auch ins eigene Fleisch, wenn wir auf großen Straßen statt auf kleinen gemütlichen fahren, aber wir haben es ein wenig eilig, da unser Visum bald zu Ende ist. Auf den großen Straßen kommen wir nun mal schneller voran.

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Yunnan, China: Obststand Yunnan, China: Frauen in Trachten in Xinjie, Yuenyuang
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Yunnan, China: Mönch lädt uns auf Tee ein Yunnan, China: Einheimische Familie

Oh wie schön kann China sein - eine Begegnung mit einem Engel

Aber wir wollen doch gar nicht hetzen- dieser Gedanke drängt sich mit jedem Tag den wir reisen mehr in unser Bewusstsein. In einer mittelgroßen Stadt namens Yuxi, die für Touristen wenig zu bieten hat, suchen wir spontan die Ausländerbehörde auf, in der geringen Hoffnung dort unser Visum verlängert zu bekommen. Wir kennen die Horrorgeschichten von Leuten, die ihr Glück in Kunming probiert haben und dort mehrere Tage auf ihr Visum warten mussten und sich mit mürrischen Beamten rumschlugen. Doch nicht in Yuxi. Der Polizeibeamte dort hat nichts zu tun und sieht fern, doch als wir ihn um eine Verlängerung bitten, bearbeitet er prompt unseren Wunsch. „Das kann einfach nicht klappen“ wispern wir uns gegenseitig zu, als der Beamte geschäftig tippt und stempelt. Auch als wir die frische Visumsverlängerung nach einer Stunde im Pass stehen haben, trauen wir uns nicht, uns zu freuen, aus Angst, dass er doch noch seine Meinung ändert. Aber da uns auch außerhalb der Stadt niemand stoppt, dürfen wir nun wohl noch einen Monat länger in China bleiben. Und das kommt uns ganz recht, denn wir wollen uns gerne noch die Reisterassen um Yuanyang ansehen und dort unsere Freunde Karin und Peter aus Holland wiedertreffen.

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Yunnan, China: Einladung von der Lehrerin Lorraine
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Yunnan, China: Rumblödeln mit unseren Freunden Karin und Peter

Wunderschöner Ausflug mit Lorraine

Abends erreichen wir Dajie und werden dort im Internetcafe von der jungen Englischlehrerin Lorraine angesprochen. Spontan verabreden wir uns mit ihr uns für den nächsten Tag. Einen ganzen Tag verbummeln wir mit ihr und ihrem Verlobten an einem schönen nahegelegen See und lassen uns dort auf eine kleine Insel rudern. Witzigerweise verbringen dort auch ältere Damen und Herren in schön bestickter Kleidung ihren Ausflug und schaukeln im Stehen(!) unter viel Gelächter. Bevor wir die Insel verlassen, gesellt sich noch ein Freund von Lorraines Verlobtem zu uns, der uns ein wenig argwöhnisch betrachtet, als Lorraine ihm von uns erzählt. Seine Zigarette lehnt Benny ab, was er auf chinesisch so ungefähr kommentiert wie „Aha, er raucht nicht“. „Isst du Fleisch?“ ist die nächste Frage, die wir verneinen. Dann sagt er wieder so etwas wie „Raucht nicht, isst kein Fleisch…Machst du Yoga?“ Bei der Frage muss ich unwillkürlich lachen. Sein ungläubiger Blick spricht Bände, als wir die Frage bejahen und wir haben damit wohl alle Klischees einer seltsamen Spezies erfüllt. Uns werden jedenfalls keine weiteren Fragen mehr gestellt und ich fühle mich zurückversetzt in die Kleinstadt, aus der ich komme.

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Die Reisterassen von Yuenyuang, Yunnan, China
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Yunnan, China: Tempel Yunnan, China: Tempelinsel

In der chinesischen Schule

Abends werden wir noch in ein Pilzrestaurant eingeladen, da Pilze eine Spezialität in Yunnan sind. Eigentlich wollen wir dann am nächsten Tag fahren, doch da mich ein fieser Durchfall plagt und ich ungelogen mehr als 15 Mal ins Bad rennen muss, bleiben wir noch zwei Tage in der Stadt. So kommen wir doch noch in den Genuss, in China eine Karaoke-Bar zu besuchen und statten auch noch Lorraines Schule einen Besuch ab. Sie unterrichtet 16- 18 jährige Schüler, die uns aufgeregt in den Klassen umringen und uns um Autogramme und Ratschläge bitten, wie sie Vokabeln besser lernen können. Die Schüler haben einen straff organisierten Stundenplan, der sie von 6 Uhr 30 morgens bis spät Abends auf Trab hält einschließlich obligatorischem Frühsport, bei dem die Jugendlichen betont lustlos und cool ihre Arme zu wirklich uncooler Propagandamusik kreisen. Der Abschied von unserem Engel Lorraine fällt uns wirklich nicht leicht, doch wir sind dankbar für diese wunderbare Begegnung mit ihr und hoffen, dass sie am 15. Juni eine wunderbare Hochzeit feiern wird. ALL THE BEST DEAR LORRAINE!!!

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Yunnan, China: Rumblödeln mit unseren Freunden Karin und Peter Yunnan, China: Wir lieben frisches Obst
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Die Reisterassen von Yuenyuang, Yunnan, China
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Die Reisterassen von Yuenyuang, Yunnan, China
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Yunnan, China: Nicht unser schönstes Nachlager Yunnan, China: Alter Mann auf Schaukel
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Yunnan, China: Mode in China, manchmal schrill Yunnan, China: Das sollte angeblich eine "besondere Massage"
gewesen sein.
 
 
 
  
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