Gastfreundschaft in Istanbul

Je näher wir ins Zentrum der Stadt kommen, desto mehr nimmt der Verkehr zu. Das U-Bahn-Netz ist in der 12 Millionenstadt nur spärlich ausgebaut und statt dessen huschen u.a. hunderte Kleinbusse an uns vorbei und halten oft an unerwarteten Stellen, um Dutzende Leute schnell auszuspucken, bevor sie sich schnell wieder in den Verkehr stürzen - Fahrgäste in Ruhe aussteigen lassen ist Glücksache.

25. Juni - 03. Juli: Istanbul

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Es geht zum Bosphorus

Unser Gastgeber Yalcin wohnt ca. 15 km nördlich vom Zentrum der Stadt, und daher schlängeln wir uns entlang des Bosporus weiter in den Norden der Stadt vor. Tausende Eindrücke stürmen auf uns ein, denn es ist Sonntag, und viele Istanbuler picknicken, grillen, schlafen oder treffen sich in den Parks am Meer, während dutzende Schiffe am Horizont sichtbar in Reihe stehen und sich scheinbar für die Bosporusdurchfahrt anstellen. Überall sind Luftballonverkäufer, Schuhputzer, Freßstände und Menschen mit abenteuerlichen Gebäcktürmen auf dem Kopf zu sehen, neben hunderten von badenden Kindern und Anglern.

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Nette Gastgeber

Gegen 18.00 Uhr Abends geraten wir in den ortsüblichen Stau mit Stop and Go und so quälen wir uns die letzten paar Kilometer zum verabredeten Treffpunkt mit unserem Hospitalityclubgastgeber Yalcin. Doch so richtig lohnt sich die Dusche erst, nachdem wir mit ihm 1km unser Tandem den Berg mit über 50% Steigung gemeinsam hochgeschoben haben, wobei wir alle 20 Meter Pause machen mussten. Auch wenn die Sonne schon längst untergegangen ist läuft uns der Schweiß in Strömen herunter wie sonst nicht in der größten Mittagshitze. Endlich angekommen lernen wir auch Yalcins supernette Mitbewohner kennen, und so lassen wir den anstrengenden Radeltag bei leckerem türkischen Essen und sehr interessanten Gesprächen ausklingen, denn Yalcin kommt aus dem kurdischen Teil der Türkei, Yunos von Zypern und Muharem ist Alevit (besondere religiöse Gruppe des Islam). Unsere Gastgeber sagen, dass man als Frau alles in Istanbul tragen kann, da die Stadt recht westlich orientiert ist. In der Tat sehen wir nur wenige schwarz vermummte Frauen und viele tragen auch ärmellose T-Shirts, doch wir sehen auch viele Frauen mit Kopftuch und nur sehr wenige mit kurzen Röcken oder Hosen, trotz drückender Hitze.

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Parkbank und Hundesabber

Als wir am nächsten Mittag Martins Freundin Britta vom Flughafen abholen wollen, hören wir entsetzt, dass das Flugzeug 9 Stunden Verspätung hat. Wir freuen uns sehr als Britta dann Abends endlich ankommt. Doch erst um 10 Uhr sind wir aus dem Flughafen raus. Mit Taxi bzw. Fahrrad fahren wir zum nächsten Zug, der uns nach Istanbul bringt. Als wir endlich an der Fährstation auf der Asiatischen Seite des Bosporus gegen 1:30 Uhr ankommen, haben wir leider die letzte Fähre zu "unserer" europäischen Seite verpasst. Daher verbringen wir die Nacht auf einer Bank, da wir keine 30 Euro für ein Taxi ausgeben wollen. Außer dass uns in der Nacht von einem Hund Brittas Lederschuh geklaut wird, haben wir in dieser Nacht keine negativen Erlebnisse und können gegen 6 Uhr die erste Fähre nehmen. Beim anschließenden Stadtbummel erkunden wir einige Sehenswürdigkeiten von Istanbul wie die Hagia Sophia, die Blaue Moschee und den großen Basar.

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Es ist cool in Istanbul

Während wir in den nächsten Tagen noch einige Erledigungen machen, wie z.B. unser Iranvisum beantragen, dürfen wir weiterhin die Gastfreundschaft von Yalcin, Yunos und Muharem in Anspruch nehmen. Wir haben sehr interessante Diskussionen und lustige Abende, wo wir z.B. versuchen uns Zungenbrecher in der jeweils anderen Sprache beizubringen.

An einem anderen Abend wollen wir Thüringer Klöße zubereiten, welche uns jedoch leider mißlingen- alle rund geformten Klöße vermengen sich unter unseren entsetzten Blicken zu einem Brei. Letztenendes werden daraus halbwegs leckere Kartoffelpuffer mit Rahmchampignons- Glück gehabt. Natürlich kommt auch die Weltmeisterschaft nicht zu kurz, das Halbfinale werden wir an unserem letzten Abend noch in Istanbul sehen, bevor wir Mittwoch Richtung Süden weiterfahren werden.

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